Materialuntersuchungen

Ziel analytischer Gutachten ist es, Geschehensabläufe bei Unfällen und Schäden zu rekonstruieren und die Ursachen im technischen Sinne festzustellen. Die Rekonstruktion eines Unfalls beginnt bei der technischen Untersuchung, um die technischen unfallursächlichen Mängel nachweisen bzw. ausschließen zu können. 

In vielen Fällen werden auch Unfallursache oder die Erkennbarkeit eines Mangels mit Hilfe von speziellen Materialprüfungen eingehend analysiert. Wer die Verantwortung für einen Mangel oder eine bauliche Veränderung trägt, wird ebenfalls geklärt. 

Die Untersuchung von beschädigten Materialien hinsichtlich der erfolgten Bruchart (z. B. Gewalt– oder Dauerbruch) und ihrer Kausalität zum Unfall erfolgt in unserem Labor mit einem Auflichtmikroskop. 

Weitgehende erforderliche Untersuchungen von Bauteilen von eventuell vorhandenen Konstruktionsfehlern bzw. eingetretener Materialermüdung werden bei der DEKRA in speziell ausgerüsteten Labors durchgeführt. 

Dort werden zuerst chemische Analysen zur Bestimmung der vorhandenen Materialzusammensetzung sowie der Gefügeart durchgeführt. 

Zur Beurteilung des Mikrogefüges werden von dem untersuchenden Bauteil Schliffe entnommen und präpariert. 

Zur Ermittlung der mechanischen Eigenschaften des Materials werden eine Härteprüfung nach Brinell gemäß DIN EN ISO 6506-1, ein Zugversuch nach DIN EN 10002, TEIL 1, und ein Kerbschlagbiegeversuch nach Charpy gemäß DIN EN 10045, TEIL 1, durchgeführt. 

Die Untersuchung wird komplettiert mit einem Rasterelektronenmikroskop, wodurch anhand der Bruchstruktur zuverlässige Aussagen über den Bruchhergang getroffen werden können. 

In speziellen Fällen bzw. bei sehr komplizierten Materialuntersuchungen erfolgt eine Kooperation mit der DEKRA Tochter Testing und Inspection GmbH, wodurch genaue Aussagen zu den Gründen von Werkstoffversagen sowie zur Optimierung und Auswahl von Werkstoffeinsätzen gemacht werden können. 

Bei der Materialprüfung konzentriert sich die DEKRA auf die Untersuchung von metallischen Werkstoffen und Kunststoffen.