Airbag

Passive Sicherheitssysteme – Airbag / Gurtstraffer

Für die Beantwortung der Fragestellung,
ob ein passives Sicherheitssystem bei
einem Kollisionsgeschehen seine Funktion
nicht ordnungsgemäß erfüllt hatte,
muss ein bestimmtes Schema abgearbeitet
werden. Die Unfallrekonstruktion
beginnt mit der eingehenden Vermessung
der Fahrzeugdeformationen, wodurch
anhand von Rechenprogrammen
und Crashversuchen die energieäquivalente
Geschwindigkeit bestimmt wird.
Nach dem Auslesen des Fehlerspeichers
werden anschließend die zur Untersuchung
relevanten passiven Sicherheitssysteme
fachgerecht ausgebaut
und in stoßsicheren Boxen gelagert.Ähnlich wie bei der Insassensimulation
erfolgt die dreidimensionale Kollisions und
Auslaufanalyse, wodurch die zeitliche
Wirkung der kollisionsbedingten
Beschleunigungen der Fahrgastzelle
ermittelt werden. Der Vergleich mit den
von fahrzeugherstellerbezogenen vordefinierten
Auslösekurven liefert einen
ersten Eindruck über die Funktionalität
des passiven Sicherheitssystems bei
dem Kollisionsgeschehen.Weitere wichtige Faktoren für die Auslösung
des Fahrzeugairbags, welche durch die Kollisions-
und Auslaufanalyse sowie die Bestimmung
der jeweiligen vorkollisionären
Fahrzeugbewegung bei Mehrfachkollisionen
bestimmt werden, sind:

  • Die Lage des Stoßpunktes sowie des
    Stoßantriebes und folglich die Richtung
    der Stoßkraft.
  • Die Größe und zeitliche Wirkung der
    kollisionsbedingten Beschleunigungen,
    welche von den am Fahrzeug montierten
    Beschleunigungssensoren-/ Aufnehmern
    registriert werden müssten.

Das letzte Glied der Untersuchung stellt die
Überprüfung der Hardware des passiven
Sicherheitssystems (Sensoren, Airbagmodule
etc.) auf ordnungsgemäße Funktionalität
gemäß den Vorgaben des Herstellers dar.
Hierfür wird das zu untersuchende Teil auf
eine entsprechende spezielle Vorrichtung
mit Beschleunigungsschlitten eingespannt
und einem Crashversuch unterzogen. Dadurch
wird überprüft, ob das Hardwaremodul
bei der stattgefundenen Kollision ordnungsgemäß
gearbeitet hat.